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Rückblick Veranstaltung «Demografischer Wandel»

Am Mittwochnachmittag, 28. September 2022, fand im Viaduktbogen D im Zürcher Industriequartier die Info-Veranstaltung zum Thema «Demografischer Wandel» statt. Den Anlass eröffneten Regina Regenass, Mangaging Director des World Demographic and Ageing Forums und Dr. Stefan Bilger, Staatsschreiber des Kantons Schaffhausen mit zwei spannenden Inputreferaten.

Frau Regenas zeigte klar auf, dass sich in den nächste zehn bis fünfzehn Jahren eine signifikante Altersverschiebung vollziehen wird, da unsere individuellen Lebenserwartungen länger werden. «Das herkömmliche 3-Phasen-Modell von ‚Ausbildung-Erwerbsleben-Ruhestand‘ hat ausgedient», so Regenass. Nun brauche es neue Formen des Lebens und Arbeitens!
 
Mit Einblicken aus der Umsetzung solcher neuen Modelle schloss Dr. Stefan Bilger den Rahmen. Der Kanton Schaffhausen definiert in seiner Demografiestrategie insgesamt 28 Massnahmen in vier strategischen Schwerpunkten: bedarfsgerechtes Arbeitskräftepool, wohnortnahe Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung und Bildungswesen. Vieles wurde seit der Einführung der Strategie 2017 konkret umgesetzt. Nichtsdestotrotz sei noch viel zu tun, denn bei der Mehrheit der Massnahmen bestehe weiterhin dringlicher Handlungsbedarf. Gleichzeitig schreite die demografische Entwicklung schneller voran als angenommen.
 
Mit der anschliessenden Podiumsdiskussion zwischen den beiden Referent*innen, den Podiumsteilnehmern, Hendrik Budliger vom Kompetenzzentrum Demografik und Daniel Rüttimann, Präsident der Spitex Hochdorf und Kantonsrat Luzern sowie den Gästen wurde ein lebhafter Austausch entfacht. Besonders intensiv diskutierten die Anwesenden das Modell Japan. Ist das Land in Fernost gleichsam ein Vorbote der Entwicklung in Europa und der Schweiz? Mit ähnlichen Folgen für die gesellschaftliche Bedeutung des Alters, für Rentensystem und Staatsverschuldung? Der Blick über die Landesgrenzen hinaus führte die Diskussionsteilnehmer auch nach Afrika. Viele afrikanische Staaten versuchen die sogenannte «demografische Dividende» einzufahren. Damit ist der Umstand gemeint, dass in Afrika besonders viele Menschen im erwerbsfähigen Alter sind oder sein werden. Dieser Umstand kann, bei entsprechend darauf ausgerichteter Politik, die Einkommens- und Wachstumssituation deutlich verbessern. Aber auch Massnahmen, die die spezifische Situation in der Schweiz adressieren, wurden debattiert. Unter anderem massen die Teilnehmenden der Weiterbildung bis ins hohe Alter hohe Bedeutung zu.

Hätte die Zeit nicht gedrängt, wäre die angeregte Podiumsdiskussion wohl bis in die Abendstunden weitergegangen. Sodann verschob sich der lebhafte Austausch in den Apéro, durch den vielleicht das eine oder andere Kooperationsprogramm seine Anfänge genommen haben dürfte.
 
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den spannenden Nachmittag und hoffen, Sie bei der nächsten Veranstaltung der Metropolitankonferenz Zürich wieder begrüssen zu dürfen!

Hier können Sie die Präsentationen der beiden Referenten runterladen. Sämtliche Dokumente zur Demografiestrategie des Kantons Schaffhausen finden sie hier.